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Da sitze ich nun nach einer Stunde Training. Schwitzend, erschöpft aber fit genug, um ein paar Stunden später wieder ins Training gehen zu können. Es gab Zeiten, da war ich nach einer Stunde erst mit meinen Aufwärmsätzen durch. Und nun, eine Stunde? Ich komme sogar noch die Treppe rauf. 

War das Training denn gut genug?

Es gibt so viele sinnvolle Trainingsphilosophien wie Trainierende. Woher sollst Du da wissen, was Dich voranbringt? Heute klickst Du Dich durch Youtube, siehst wie sich der eine in der Beinpresse fast das Leben nimmt, die Nächste schwingt in ihrem perfekten Beach-Body die 2kg Hantel. Der heilige Gral liegt irgendwo zwischen diesen Extremen unter tausenden Details. Dabei kann es so einfach sein.

  • Willst Du zunehmen? Iss genug!
  • Willst Du abnehmen? Iss genug!
  • Willst Du stärker werden? Streiche 9 von 10 Isolationsübungen aus Deinem Plan. Die Letzte behältst Du natürlich drinnen um sicher zu stellen, dass dein Bizeps nicht schrumpft.
  • Willst Du glücklich werden? 5 min auf Instagram scrollen genügen, um Deine Handmuskulatur ausreichend zu trainieren.

Siehst Du noch was wesentlich ist?

Wir nehmen immer mehr Informationen auf. Wir wollen Training und Ernährung besser verstehen. Doch oftmals resultiert es im Gegenteil. Jede weitere Information verwirrt uns nur noch mehr. Was ist notwendig, was überflüssig? Jedes Supplement und jede weitere Isolationsübung wird uns als der neue heilige Gral verkauft. Doch irgendwann weißt Du nicht mehr, wie Du das ganze Zeug bezahlen sollst und warum Dein Training drei Stunden dauert. Während der Trainierende neben Dir, ohne Supplemente und in der Hälfte der Zeit, einen besseren Körper entwickelt als Du.

Im Grunde kommt es auf zwei Punkte an:

  1. Trainiere nach einem simplen Plan, der alle wesentlichen Komponenten beinhaltet, damit Du vorankommst. Streiche alles überflüssige aus Deinem Plan und Deinem Leben.
  2. Finde einen Weg, um langfristig mit Spaß im Training zu sein.

Trainiere nach einem Plan, der in Deinen Alltag passt und an dem Du Spaß hast. Ein Plan, der die Grundübungen enthält und mit dem Du Dich von Training zu Training mit dem Gewicht oder Wiederholungen steigern kannst. Im Training selbst konzentrierst Du Dich darauf die Übungen immer besser zu beherrschen und Dich nicht von Deinem Ego leiten zu lassen. Mehr braucht es nicht für einen überdurchschnittlich, beeindruckenden Körper.

Die letzte Komponente ist die Freude am Training, die Dich an der Stange hält. Nur so wirst Du auch an Deinem Ziel ankommen. Denn schließlich ist es das, worum wir oftmals mit dem Training beginnen. Um glücklich zu sein.
Mit einem schönen, gesunden, starken, schlanken Körper verbinden wir etwas, das uns – auf welche Art auch immer – ein besseres Leben bescheren soll. Vieles ist dabei schon gewonnen, wenn man es schafft einen gesunden Bezug zum eigenen Körper und den Essgewohnheiten herzustellen. Doch da, wo alle Fitnessratgeber zum Ende kommen, da fängt der Spaß der Entwicklung erst an.

Kenne Dein Ziel

Ich trainiere mittlerweile ohne fixe Trainingstage. Ernährungsplan? Nope. Vieles läuft bei mir schon intuitiv. Mein Ziel ist nicht mehr ein bestimmtes Gewicht auf der Waage zu haben oder im Wettkampf zu drücken. Mein Ziel ist Fitness so spielerisch, leicht in mein Leben integriert zu haben, dass ich täglich keinen Gedanken mehr darüber verlieren muss, außer ich bin gerade im Training. 

Dabei einen möglichst starken, ästhetischen und gesunden Körper effizient erreichen können, unabhängig von Ort und Gegebenheiten. Egal ob ich im besten Gym der Welt trainiere oder wochenlang am Strand liegen möchte.

Lerne loszulassen

Ganzjährig fit zu sein und mit Leichtigkeit zu trainieren, heißt für mich vor allem eines: loslassen. Abstand vom Powerlifting und der ganzen Fitness Bubble zu nehmen und alles wodurch ich mich bisher identifiziert habe. 

Von was musst du loslassen?

Stapeln sich bei Dir zu Hause die bunten Supplementdöschen wie Einrichtungsgegenstände? Dahinter steckt dann vermutlich mehr die Hoffnung, das Richtige zu machen, als ein wirklicher Nutzen. Muss es ein dreistündiges Workout sein, damit Du zufrieden mit Dir bist? Was davon tut Dir wirklich gut, bringt Dich weiter und was hast Du unreflektiert einfach übernommen? Statt an einem starken, schönen und gesunden Körper zu bauen, basteln wir so nur weiter an unserer Fassade. Dabei kann Fitness simpel, spielerisch und effizient sein.

Was ist Fitness für dich?